Das Herzensgebet

Horst Heinen: Bewegte Flächen, Aquarell„Gedankenfülle im Gebet
erzeugt Bildfülle
und lässt den Geist zerfließen,
während oft ein immer wiederholtes Wort
den Geist sammelt."

Johannes Klimakus (um 580-650)

 

Auf der Suche nach der Praxis eines genuin christlichen Meditationsweges für den heutigen Menschen wurde in den letzten Jahrzehnten eine Gebetsform neu belebt, die in der Kirche seit vielen Jahrhunderten praktiziert wird, im abendländischen Kulturbereich aber fast in Vergessenheit geriet.

Die Anfänge dieses Meditationsweges reichen bis ins 3./4. Jahrhundert zurück, in die Zeit, als sich die ersten christlichen Einsiedler in die Abgeschiedenheit der ägyptischen Wüste zurückzogen. Für viele Menschen ist die Gebetstradition der frühen Wüstenmönche, die sich später über den Berg Athos in Griechenland vor allem im gesamten ostkirchlichen Kulturraum ausbreitete, wegen ihrer Schlichtheit und Tiefe so anziehend.

Der meditierende Mensch sitzt aufrecht und entspannt und versucht gesammelt und aufmerksam da-zu-sein. Der Atem geht ganz von selbst und soll so gehen, wie er gehen will. Dabei wird innerlich ein Gebetswort wiederholt, das sich nach einiger Zeit wie von selbst mit dem Rhythmus des Atems verbindet. Das Gebetswort hilft, mehr und mehr in der eigenen Mitte anzukommen und innere Stille, Frieden und tiefes Ruhen zu erfahren. Die geistliche Tradition empfiehlt Worte wie: „Herr Jesus Christus, erbarme dich meiner." oder „Mein Herr und mein Gott." oder „Du in mir und ich in Dir" oder auch „Oh Du, der Du Friede und Heil bist."

Während der Meditation versucht man die Gedanken nicht weiter zu beachten, sondern ruhig, entspannt und vertrauensvoll offen zu sein für das, was geschieht.

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