Meditieren an verwundeten Orten

„Geh an die Orte, die du fürchtest und sei offen für das, was passiert.“

Die Idee, an verwundeten, dunklen, geschichtsträchtigen Orten zu meditieren, stand schon lange im Raum. Corona war schließlich der Anlass, den schützenden Meditationsraum zu verlassen und ein Meditationsangebot auf dem Sowjetischen Soldatenfriedhof in Stukenbrock-Senne anzubieten. Das Meditieren an derartigen Orten (Gedenkstätten) kann helfen, etwas über das Leben, die Liebe und über Gott zu erfahren.

Der Sowjetische Soldatenfriedhof in Stukenbrock ist einer der großen Soldatenfriedhöfe in Deutschland. Bis zu 65.000 vorwiegend russische Kriegsgefangene sind hier in 36 Massengräbern begraben. In unmittelbarer Nachbarschaft des Friedhofs befand sich eines der größten Kriegsgefangenenlager Nazideutschlands, Stalag 326. Eine riesige Menschenmenge Kriegsgefangener war in dem Lager zusammengepfercht und anfangs dazu verurteilt in Erdlöchern zu hausen. Fern von ihrer Heimat und ihren Familien starben Tausende an Entkräftung, Unterernährung, Schikanen. Die Ungeheuerlichkeiten, die an derartigen verwundeten Orten geschahen, übersteigt unsere Vorstellungskraft.

Schweigend auf diesem Friedhof im Kreis zu sitzen, meditierend den Raum wahrzunehmen und sich zu vergegenwärtigen, was hier geschah, kann heilende Kräfte freisetzen.
Verwundete Orte können unerbittliche Lehrmeister sein, die Menschen in Situationen führen, in denen sie gar nicht anders können als zu lernen und zu verstehen. Wenn wir erkennen, dass alles mit allem verbunden ist und zusammengehört, werden sich Mitgefühl und Weisheit entwickeln und das Leben bereichern und verändern.

Der Soldatenfriedhof in Stukenbrock-Senne ist über die A 33 (Abfahrt Augustdorf / Detmold / Stukenbrock-Senne) und über die Paderborner Str. gut zu erreichen. Der Soldatenfriedhof liegt in der Nähe der Landes-Polizeischule und der Autobahnpolizeiwache.

Meditationszeit: Jeden Montag von 17.00 bis 18.15 Uhr (in den Schulferien NRW findet keine Meditation statt).
Sitzhocker für alle Teilnehmenden sind vorhanden.

Den Mund-Nasen-Schutz muss jeder selbst mitbringen und sich entsprechend den Witterungsverhältnissen anziehen.
Das Meditationsangebot findet bei jedem Wetter statt.

„Bevor ein Mensch das Licht finden kann,
muss er um seine eigene Dunkelheit wissen.“

Jehuda ha-Levi (1075-1141; spanischer Dichter, Philosoph und Arzt)

 


Gebet (PDF-Datei)

Blumen für Stukenbrock

Späte Würde für sowjetische Kriegsgefangene
(Eine Online-Veröffentlichung der FAZ vom 20. Oktober 2020)


WDR-Podcast 2. April 1945 - Befreiung des Kriegsgefangenenlagers "Stalag 326"

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.